Von Gullideckeln und Tankstellen: Skandinavien mal anders

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(1) Skandinaviens schönste Gullideckel findet man an der Westküste Norwegens, in Bergen. Die Häuserreihe am Hafen entlang (siehe Gullideckel) ist inzwischen ein bisschen schief, aber nach wie vor das bergener Fotomotiv schlechthin. Wer die Stadt von oben sehen will, hat zwei Berge zur Auswahl: auf den einen kommt man mit Zahnradbahn, auf den anderen mit Gondel – oder, ganz altmodisch und wesentlich billiger, deshalb vielleicht auch nicht eingezeichnet, zu Fuß.

 

 

(2) Die schönste Tankstelle Skandinaviens befindet sich einige hundert Kilometer weiter nördlich, in Tromsø. Die Spritpreise sind allerdings fast so atemberaubend wie das Panorama.

 

 

(3) Die überraschendste Abzocke dann in Dänemark, am Bahnhof von Kopenhagen. Ist Nasepudern schon „make-up auflegen“? Anscheinend ja, denn eine Frau am Waschbecken schielt zum Aufseherkabuff und pudert hektisch drauflos.

 

 

Auch (4) die fahrradfreundlichsten Treppen Skandinaviens findet man in Kopenhagen. Was kann man zu diesem Bild schon sagen außer: genial einfach, einfach genial.

 

 

Und hier (5) das Wikingerrelikt, mit dem man am wenigsten rechnet. Was ist es? Wenn die Wikinger nicht gerade eine Stadt ausplünderten, konnten sie ganz schön vornehm sein. Fein gewebte Kleider hat man gefunden, Schmuck aus mal mehr, mal weniger ehrlich erworbenem Silber und Gold, und eben auch dieses Bügeleisen… oder besser, Bügelholz.

 

 

(6) Die älteste Abbildung von skandinavischem Design findet man in Alta, wenn man von der schönsten Tankstelle aus 300 Kilometer gen Osten fährt. Auch in der Steinzeit gab es in diesen nördlichen Regionen schon Menschen, Schnee und Erfindungsgeist. Hier in den Stein gehauen: links ein Elch (erkennbar an der Schnauze) und rechts ein Mensch auf Skiern.

 

 

(7) Das beste Beispiel von „Glokalisierung“ (Marketingneologismus für „internationale Firma passt sich gezielt lokalem Geschmack an“) dann in Helsinki. Die Finnen lieben Lakritze über alles – und die gibt es nicht nur süß oder salzig, sondern inzwischen auch bei McDonald’s im Milchshake.

 

 

Fast schon am Nordkapp, aber auch sonst hier und da zu finden: (8) die am treffendsten benannte Pflanze. Etwas später im Jahr werden die Blumen zu leckeren orangefarbenen Beeren, „Cloudberries“, Wolkenbeeren, genannt. Warum, sieht man auf dem Foto.

 

 

(9) Das skurrilste Ausstellungsstück steht im naturhistorischen Museum in Göteborg, Schweden. Es ist ein Blauwal. Zu besonderen Anlässen werden in diesem Blauwal einigen Auserwählten Getränke und Snacks serviert. Der Raum im Wal ist blau und weiß gestrichen, und man kann bequem drin stehen. Zu Weihnachten saß dort auch schon ab und an der Nikolaus und hat kleine Geschenke an kleine Museumsbesucher verteilt.

 

 

Und zum Abschluss noch (10) das leckerste Fastfood: gebratener Hering, eingelegte Gurken, rote Zwiebeln, Kartoffelbrei und Knäckebrot in Stockholm. Und das alles ganz zentral aus einem Wagen voller lachender Schweden. Skandinavien? Lohnt sich.


von barbara am 07.Nov.2011 in globus

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