Plattenbesprechung: Air – Le Voyage Dans La Lune

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Air Foto: George Hatcher (CC BY-NC-ND 2.0)

Lange Zeit galt „Le Voyage dans la Lune“, wie die meisten Filme des französischen Filmpioniers George Méliès als Verschollen. Glücklicherweise ist der erste Film mit „Special-Effects“ in der Geschichte des Films nun wieder aufgetaucht und wurde neu veröffentlicht. Dazu wurde dann gleich auch ein neuer Soundtrack produziert. Und den übernahm das französische Ambient/Dreampop-Duo Air. Direkt auf den ersten Blick eine gute Wahl, zelebrieren Nicolas Godin und Jean-Benoit Dunckel mit weiten Teilen ihrer traumhaften Musik doch eine Art permanenter Mondfahrt, auch über Moon Safari, ihr erstes und bestes Werk, hinaus. Und so viel kann man sagen, die Entscheidung zugunsten der Beiden sollte nicht bereut werden.

 

Denn Air schaffen es auf diesem Soundtrack eine Reihe schöner Stücke zu präsentieren, die überaus gut zum Thema passen. Und dafür muss man den Film eigentlich nicht mal gesehen haben, reichen doch teilweise die Songs schon aus, um sich die Szenerie vorstellen zu können.

 

Am besten gelingt dies wohl bei „Seven Stars“. Die Drums, Pauken, das Piano und der Bass formen einen stakkato-artigen Beat, der es hervorragend schafft, eine Atmosphäre der Spannung vor dem näher kommenden Start aufzubauen. Gleichzeitig klingt die Musik nach Aufbruch und der Entdeckung unbekannter Welten, genau wie sie der Weltraumcrew im Film ja schließlich auch bevor stehen.

 

Aber auch andere Stücke schaffen es, diese passende Stimmung zu erzeugen. Beispielsweise „Parade“. Der gute Gitarren-Beat im Wechsel mit Synth-Elementen sorgt für eine freudige und gelöste Stimmung, der Rückkehr auf die Erde grade angemessen.

 

Bei „Moon Fever“ ergeben das ruhige Piano und die träumerischen Synth-Beats einen wunderschönen Song, der stark an das von Air produzierte Charlotte Gainsbourg-Album 5:55 erinnert. Genauso wie „Retour Sur Terre“. Eigentlich nicht mehr als ein Interlude, überzeugt es trotzdem durch das zarte Piano, dass für einen wunderschön träumerischen Moment sorgt.

 

Wieder ganz anders klingt „Sonic Armada“. Und der Titel ist schon verdammt gut gewählt, ist der Song doch eine Art ‚akustischer Armada’, die in Form verschiedenster Klänge nachvorne stößt. E-Gitarren wechseln mit teils verschwurbelten und überdrehten Synth-Beats, unterstützt durch immer wieder einsetzende lässige Bassläufe.

 

Insgesamt ist es also eine sehr interessante und gute Mischung, die Air da als Soundtrack produzieren. Da freut es einen, dass der Soundtrack gar doppelt so lang ist, wie der, zugegeben, mit 15 Minuten kurze Film. Auf jeden Fall kann man nach diesem Soundtrack aber sagen, dass die Wiederentdeckung dieses Filmklassikers noch eine weitere gute Seite hatte.

 


von chris am 25.Feb.2012 in kultur

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