Plattenbesprechung: Nigel Wright – Millfoil

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Nigel Wright, Quelle: Youtube

Vor drei Wochen wurde das Debüt-Album des jungen Singer-Songwriters Nigel Wright namens Millfoil veröffentlicht. Gerade mal 18-jährig ist dieser, schafft es aber schon hervorragend einen mit seinen zarten, melancholischen Songs zu bewegen. Zum Klang des Albums trägt, nach eigenem Bekunden Wrights, auch eindeutig seine Herkunft bei: Er stammt aus den Bergen im Norden des US-Bundesstaats Georgia. Eine verdammt abgeschiedene und einsame Gegend, die mit ihrer Ereignislosigkeit dem Tatendrang eines jungen Heranwachsenden immer wieder geradezu ins Gesicht schlagen muss.

 

Diese Einsamkeit verarbeitet Wright in seinen Stücken dann auf seine Weise, und sie führt zu dem durchweg melancholisch-traurigen Grundton des Albums. Getragen werden seine Songs dabei von einer Akustikgitarre und seiner Stimme, die meist ruhig und traurig klingt, jedoch hier und da lauter und anklagender wird. Zudem gibt es in einigen Titeln noch eine wunderschöne Pianountermalung, die die Songs abrundet und ihnen zusätzliche Schönheit verleiht, wie im tollen „Barriers“, oder „This Far“. Aber auch E-Gitarren kommen vereinzelt zum Einsatz, wie beispielsweise beim Opener „Advance“.

 

Die durchgehende Traurigkeit der Songs zeigt sich dabei auch in den Lyrics. Etwa wenn es im traurig-schönen „Solid Muse” heißt “I’m tired of this place / And I have no excuse / And I’ve wasted so much time“. Oder in “Upside” wenn er davon redet, er sei “not a complex guy / Or very hard to understand / I’m just a little lonely”, um mit “God I can’t stand this joke / Give me some different hope” zu schließen. Gemeinsam mit seiner Gitarre und dem perfekt ergänzenden Pianoklang ergibt dies den wohl besten Song des Albums.

 

Doch auch wenn dieses Lied wohl das beste ist, müssen sich die anderen nicht groß dahinter verstecken, gelingt es Wright doch eine Reihe guter Songs auf diese Platte zu bringen. Das ist umso bemerkenswerter da der heute 18-jährige die Songs schon mit 16 alleine daheim aufnahm und sie für das Album nur noch einmal neu überarbeitet wurden.

 

Insgesamt gelingt ihm damit also ein sehr gutes erstes Album, das klanglich irgendwo zwischen Kings Of Convenience und Bon Iver liegt. Zu hören gibt es also zart-melancholische Gitarren-Musik eines Talentes, von dem wir hoffentlich noch mehr hören werden.

 

 

Das komplette Album gibt es hier als Stream.

 

 

 

 

Nigel Wright – Advance (live)

 

 


von chris am 23.Apr.2012 in kultur

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