KlangKiste #2
Dass aus Baden-Württemberg neben Spätzle, Maultaschen und Schupfnudeln durchaus noch mehr Gutes kommen kann, beweist seit 7 Jahren das Label Kling Klong. Gegründet von Techno- und Houselegende Martin Eyerer, versorgt es seither den Rest der Republik und der Welt mit solidem und stets treibendem Techno und House. Neben so großen Namen wie Dusty Kid und Mijk van Dijk sind unter anderem auch Tracks vom italienischen Klimpermeister Heartik, der britischen Haarpracht Nicole Moudaber und von Eyerer selbst erschienen. Zwar veröffentlichte Kling Klong auch die eine oder andere Gurke, doch zum Jubiläum entstand eine grandiose retrospektive Compilation die den Geist der letzten Jahre wunderbar eingefangen hat. Neben Moudaber und Eyerer finden sich darauf auch Tracks von Oliver Klein und Rainer Weichhold, welcher das Album mit einem überragenden Set abschließt.
Besonders sticht dabei “Flaming Youth” vom Berliner Produzenten Namito hervor, welcher sehr stark von Italo Disco beeinflusst ist und den unumgänglichen 4-to-the-floor Beat mit für diese Richtung typischen Synthesizerklängen versehen hat.
Das absolute Brett ist aber Oliver Klein mit “In And Out” gelungen: mit atemlosem und druckvollem Bass treibt es den Hörer von einem ekstatischen Break zum anderen, um schließlich plötzlich in sich zusammenzufallen und den Weg für einen verspielten Remix à la Heartik zu ebnen.
Zwar ist mit 7 Years Of Kling-Klong kein Meilenstein der Technogeschichte entstanden, zumal sich die ersten Songs etwas ähneln, runter gehen diese aber trotzdem wie Butter. Tanzbar ist das ganze auch noch, kann aber auch genauso gut einfach nebenher laufen gelassen werden.
Stylistisch eher konservativ (man erahnt jedoch einen Umschwung), ist somit in Stuttgart ein sehr hörbares Album entstanden, welches unter anderem auch durch die Fülle an beigefügtem Material erfreut und überzeugt.