KlangKiste #19

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VA- Time For House

 

Eine der ersten Anschaffungen im neuen Jahr war dieser mehr als grandiose Sampler des Labels Ladies and Gentleman. Labelchef Michael Vater aka Phonique gründete das Label vor mittlerweile fast fünf Jahren. Vater, der in letzter Zeit durch fantastische Produktionen, Remixe und Livesets aufgefallen ist, hat in der zweiten Ausgabe seiner Sampelreihe Time For House eine äußerst gelungene Auswahl getroffen. Eigentlich könnte man jeden einzelnen Track loben, denn so vielseitig schien mir noch kein Sampler zu sein. Zwar verbindet alle eine deepe Grundstimmung, doch hört man auch deutlich housigere beziehungsweise ruhigere Stücke. Bereits der erste Track überzeugt durch seine feinen Gitarrensamples, sanfte Synthesizer und die fette Bassline die das ganze untermalt. Aber auch sehr Funklastige Stücke wie „Within The Night“ von Boris Fox oder „Funk Your Soul Bro“ von Diehl stehen ganz im Zeichen der Abwechslung. Der vorletzte Track war dann auch persönlich das Stück, welches mein Musikjahr 2013 einläutete. Sanfte Percussion trifft auf Guitarre und Klavier und explodiert unter dem fantastisch housigem Vocalsample. Ein sehr kraftvoller Track, der auch nach dem zehnten hören nicht alt wird.

 

 

 

Tigerskin – Winter Night Mixtape

 

Der auch als Dubtaylor bekannte Alex Krüger überrascht mit folgendem Set ungemein. Der sonst für ruhiges, tiefes und dubiges Material bekannte Krüger, serviert hier ein Vinylset das es in sich hat. Weit weit entfernt von sämtlichen elektronischen Einflüssen, bastelt Krüger ein Set aus Jazz, Progressive Rock, Blues, Klassik, Soul und vielem mehr zusammen. Neben so bekannten Namen wie Pink Floyd, Joy Division, Herbie Hancock und anderen Größen, stolpert man trotzallem über die eine oder andere seltene Perle. Letztendlich bleibt ein exquisites Klangerlebnis zurück, das am besten vorm Kamin mit Whisky und einer Zigarre zu genießen ist.

 

 

 

VA – One Year Of Crossfrontier Audio

 

Völlig umgehauen hat mich die Retrospektive des relativ jungen Berliner Labels Crossfrontier Audio. Das von Marc Poppcke gegründete Label sticht durch seine komplexen und verschachtelt-verträumten Technoproduktionen aus dem mittlerweile sehr homogen und deep gewordenen, Klangbild der Berliner Technoszene hervor. Wie beim vorherigen Sampler steigt man direkt in eine fast schon verblüffende Klangwelt ein. Mit synkopischen Beats und kraftvollen Geigern schickt uns F3s „Symphony“ in weit entfernte Sphären, um fast nahtlos in einen weiteren wunderschönen, aber etwas einfacheren Track überzugehen. Etwas schwungvoller aber immer noch im sphärischen Fahrwasser der Vorgänger, bewegt sich das Stück Daniel Solars „Am I Wrong“. Der Mitbegründer des famosen Labels Dikso erschafft hier eine Komposition, die die Leichtigkeit und etwas verspielteren Elemente seiner sonst sehr Funk- und Soul-lastigen Produktionen einfängt. Ich könnte über jeden dieser Tracks einen Artikel schreiben, aber am Ende bleibt nur zu sagen das ein wunderbarer Sampler entstanden ist, den sich jeder Fan von tiefgehender Technomusik anschaffen sollte.

 

 

 

Matthew Herbert – If Only (Dj Koze Remix)

 

Über Kozes Genie und Wahnsinn wurde bereits an anderer Stelle geschrieben. Und dann erfüllt die neueste Produktion eben beide Pole seines Schaffens. Eine verführerisch-verrückte Reinterpretation des Hamburgers Techno-Exzentrikers, die keinen Raum für rationale Beschreibunsversuche zurücklässt. Wunderschön und hirnrissig zugleich. Typisch Koze eben…

 

 


von max am 14.Feb.2013 in kultur

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