KlangKiste #8

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Lange Zeit war mir Robag Whrume absolut suspekt. Mal war er mir viel zu hart, dann wiederum zu experimentell und manch anderes Mal fehlte mir bei vielen Tracks die Substanz. So ließ ich lange Zeit von ihm ab, bis ich vor kurzem über zwei seiner Produktionen gestolpert bin, die mein Bild dieses exzentrischen Herren grundlegend änderten.

 

 

Audision – Yellow Sunset (Robags Stoylago Edit)

 

Bei der ersten handelt es sich um einen Remix, der mich, auch wenn es kitschig klingen mag, durch seine schiere Schönheit umgehauen hat. Es war ein wunderbar sonniger Tag und nachdem ich ca. 20 mal den Wiederholungsknopf auf Youtube gedrückt hatte, habe ich mich auf mein Fahrrad geschwungen und drei Plattenläden abgeklappert bis ich das Stück in den Händen hielt. Einmal zuhause angekommen fiel die in blendend weißem Vinyl gestaltete Platte auf den Plattenteller und das Kratzen der Nadel untermalte wunderbar die luftig-goldenen Klänge.

 

 

 

Robag Wruhme – XLR8R Podcast

 

Nach diesem Erlebnis war Wruhme auf einmal wieder da, und das, was ich vormals als substanzlos abgetan hatte, war nun das, was mich im folgenden Set begeistert hat: Ein atmosphärischer, einstündiger Mix, der fast komplett ohne Percussions auskommt. Schwerelose Ambientklänge schmiegen sich an klassische Musik und beweisen ein weiteres Mal wofür der Name Robag Wruhme meiner Meinung nach steht: außergewöhnliche elektronische Musik.

 

Zum XLR8R-Podcast

 

 

Robag Wruhme – Wuzzelbud (Album)

 

Ganz anders konnte ich nun Schablitzkis erstes Album Wuzzelbud aufnehmen. Zwar fällt es mir immer noch schwer dieses Album einzuordnen – man erkennt Elemente aus Detroit Techno (direkte und harte, knallige Beats) als auch aus 8bit, IDM und Ambient – nichtsdestotrotz ist es ein interessantes Hörerlebnis. Während die ersten drei Tracks noch ziemlich hart daherkommen, kann man bei „Pelagia“ ein kurze Verschnaufpause einlegen, bevor es mit „Wuzzelbud KK“ kompromisslos im Stile der Detroitlegende Robert Hoods weitergeht. „K.T.B.“ fällt da mit seinem fast schon Hip-Hop-lastigem Beat etwas aus der Reihe, während das wunderschöne „Konnex“ gekonnt das Ende einleitet.

 

 

Robag Wruhme – mindestlohngemisch 2006/2007

 

Zum Abschluss gibt es noch ein sehr schönes Set des Meisters. Wruhme mischt hier entspannten House mit vielen Jazzelementen, zwischen denen immer wieder leichte Funk- bzw. Soulpassagen auftauchen. Das perfekte Afterhour Set, das einen zudem noch tiefer in das komplexe Universum Schablinskis eintauchen lässt.

 


 


von max am 25.Aug.2012 in kultur

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