Plattenbesprechung: Noel Gallagher – Noel Gallagher’s High Flying Birds

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Foto: noelgallagher.com

Gut zwei Jahre nach dem Ende von Oasis, setzt sich der Streit der beiden Brüder Liam und Noel Gallagher nun auf musikalischer Ebene fort. Nachdem Liam mit seiner neuen Band Beady Eye bereits im Februar sein neues Album veröffentlicht hatte, folgte vor gut zwei Wochen nun Noel. Dessen neues Projekt hört auf den Namen Noel Gallagher’s High Flying Birds und darf, um dies vorwegzunehmen, als Gewinner des Brüderzwists bezeichnet werden. Denn während es bei Beady Eye des Öfteren so wirkt, als sei Liam damit zwar ein ordentliches Album gelungen, es zu mehr aber ohne seinen Bruder nicht reicht, zeigt Noel, dass er musikalisch nicht auf seinen jüngeren Bruder angewiesen ist. So wirkt das Beady Eye-Album im Vergleich zu Noels neuer Platte deutlich roher. Zwar finden sich auch dort ein paar gute Stücke, rein musikalisch gesehen zeugt Noels Album aber von deutlich mehr Können.

 

Und obwohl Noel das einzige ehemalige Oasis-Mitglied in seiner neuen Formation ist, klingt der Sound der alten Band doch mehr als deutlich durch. Einige an Lyla erinnernde, stampfende Beats (“Dream On”; “Soldier Boys And Jesus Freaks”) tauchen da auf. An anderer Stelle fühlt man sich zu Beginn des Songs an “Wonderwall” erinnert (“AKA… Broken Arrow”; “If I Had A Gun”). Aber auch die anderen Stücke lassen eindeutig erkennen, wer Urheber dieser Platte ist.

 

Doch bleibt der Sound darin nicht verhaftet, sondern entwickelt sich auf diesem Album durchaus weiter. So kommen ganz neue Einflüsse zum tragen, wie zum Beispiel der mehrfach angewandte Streicher- (“Everybody’s On The Run”) und Bläsereinsatz (“The Death Of You And Me”). Grade letztgenannter Song sticht heraus, da er eine sehr gute Symbiose alter Oasis-Qualitäten und den neu hinzugewonnen Elementen ist. Aber auch eher klassisch anmutende Songs wie “(Stranded On) The Wrong Beach” sind gelungen.

 

Insgesamt entsteht so ein gutes Album, das Noel Gallaghers musikalisches Talent auch mit neuem Bandnamen unter Beweis stellt und dessen stärkste Songs “If I Had A Gun”, “The Death Of You And Me”, “Soldier Boys And Jesus Freaks” und “(Stranded On) The Wrong Beach” sind.

 

 

 

 

 

 

 


von chris am 03.Nov.2011 in kultur

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